IZEMIR
Das Interdisziplinäre Zentrum für Mittelalter- und Renaissancestudien (IZEMIR) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde im Jahr 2004 in seiner jetzigen Form eingerichtet, um die vielfältigen Aktivitäten und Initiativen der Erlanger Mittelalterforschung koordinieren und fördern zu können.
Ein beständiges Ziel des IZEMIR ist es, den traditionsreichen Schwerpunkt der Mittelalter- und Frühneuzeitforschung an der FAU weiterhin zu stärken. Aus seinen Reihen sind u.a. das von der DFG finanzierte Graduiertenkolleg 516 ‚Kulturtransfer im Europäischen Mittelalter‘ (Leitung: Hartmut Kugler, Förderung: 1999 bis 2008) und die DFG-Forschergruppe ‚Sakralität und Sakralisierung in Mittelalter und Früher Neuzeit. Interkulturelle Perspektiven in Europa und Asien‘ (Leitung: Klaus Herbers, Förderung: 2011 bis 2017) hervorgegangen. Mitglieder des IZEMIR haben sich zudem als Leiter vieler erfolgreicher interdisziplinärer Forschungsprojekte hervorgetan, etwa im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogrammes 1173 ‚Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter‘.
Als grundlegender Bestandteil des Forschungsschwerpunktes ‚Mittelalter und Frühe Neuzeit. Wissen – Überlieferung – Praktiken – Imagination‘ an der Philosophischen Fakultät koordiniert das Zentrum derzeit die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Fächern Anglistik, Bayerische und Fränkische Landesgeschichte, Christliche Archäologie, Germanistische Mediävistik, Informatik, Kunstgeschichte, Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, Mittelalterliche Geschichte, Medizingeschichte, Nordistik, Orientalistik, Romanistik, Sinologie und Theologie. Die Methoden- und Perspektivenvielfalt der beteiligten Fächer ermöglicht einen intensiven interdisziplinären Dialog in den Bereichen Sprache und Literatur, Archäologie, Kunst und Medien oder Geschichte und Philosophie.
Die wissenschaftliche Ausrichtung des IZEMIR ist dem interdisziplinären Erkenntnisinteresse geschuldet, die heterogene und vielschichtige Kultur der europäischen Vormoderne in ihren identitätsstiftenden Interaktionen zu erforschen und kulturelle Entwicklungsprozesse epochenübergreifend zu hinterfragen.
Durch Konferenzen, Kooperationen und Vortragsreihen konnte in den letzten Jahren die interdisziplinäre Arbeit ertragreich fortgesetzt werden. Zur Nachwuchsförderung werden zudem seit 2012 jährliche Doktorandentage veranstaltet. In enger Verbindung mit dem IZEMIR und der dort vertretenen Fächerkultur steht der Masterstudiengang ‚Mittelalter- und Renaissancestudien‘, der zum WS 2010/2011 eingerichtet und 2016 grundlegend überarbeitet wurde (seit 2017: Masterstudiengang ‚Mittelalter und Frühe Neuzeit‘).